Die sportliche Talfahrt des Hamburger SV hinterlässt tiefe Spuren beim Bundesliga-Dino. Nur wenige Tage vor der entscheidenden Hauptversammlung, auf der ein neuer Präsident gewählt wird, versinkt der Abstiegskandidat im Chaos. Die beiden Kandidaten diffamieren sich gegenseitig in der Öffentlichkeit. Und in der Mannschaft gibt es erste Auflösungserscheinungen.
Hoffmann und Meier führen Krieg über die Medien
Bernd Hoffmann, der jahrelang Vorstandschef des HSV war, möchte am kommenden Sonntag Jens Meier als Präsident ablösen. Der 55-Jährige erklärte, er wolle das Ruder übernehmen, um den Verein zu retten. Nach derzeitigem Stand habe der Klub große Probleme, eine Lizenz für die erste oder zweite Liga zu erhalten. Meier wehrt sich gegen diese Anschuldigung. Hoffmann verbreite bewusst Lügen, um ihn zu diffamieren, so der 51-Jährige im „Hamburger Abendblatt“.
Lügen und schmutzige Tricks wirft Hoffmann allerdings auch seinem Gegner vor. Meier habe bewusst eine zu kleine Halle für die Hauptversammlung ausgewählt, um potenzielle Hoffmann-Wähler ausschließen zu können, zeigt sich der frühere Vereinsboss in der „Bild“ überzeugt. Außerdem sei es eine bewusst in die Welt gesetzte Lüge, so Hoffmann weiter, dass er und seine Anhänger planten, Vereinsanteile in Höhe von 33 Prozent zu verkaufen.
Diekmeier verlängert nicht
Diese Nebengeräusche und die sportliche Talfahrt zeigen auch bei der Mannschaft Wirkung. Dennis Diekmeier, eigentlich überzeugter Fan des HSV und so etwas wie Inventar der Norddeutschen, hat das Angebot über eine Vertragsverlängerung ausgeschlagen. Der Rechtsverteidiger wird den Klub damit im Sommer verlassen. Einige weitere Spieler könnten folgen. Insbesondere im Fall des Abstiegs dürfte die Mannschaft auseinanderfliegen. Erinnert man sich an den geplanten Putsch gegen Bruchhagen und Todt vor ein paar Wochen und den Umstand, dass sich Mäzen Kühne immer noch ein Führungswechsel wünscht, kann einem nur Angst und Bange um den HSV werden.
Comments are closed.